Karstens Blog

Strahlenbelastung beim Mondflug

Author: Karsten | August 30, 2012 | 2 Minute Read

Auch die Verschwörungstheoretiker mussten den Tod von Neil Armstrong nutzen, mal wieder die Vortäuschung der Mondlandung zu behaupten. Ich verlinke den Artikel hier nicht, aber der Tenor war von der Art, dass die Strahlenbelastung im Van-Allen-Gürtel derart hoch sei, dass die Astronauten sterben müssten oder zumindest an der Strahlenbelastung erkrankt sein. Viele der Apollo-Piloten erfreuen sich bester Gesundheit oder sind im hohen Alter an anderen Todesursachen gestorben, die schwer auf Strahlung zurückzuführen wäre. Die Folgerung ist, wie könnte es anders sein, dass diese Männer nie auf dem Mond gewesen sein könnten.

Tatsächlich ist ionisierende Strahlung im All ein Problem, zumal dort Strahlung auftritt, die wir auf der Erde nicht einmal mit den stärksten Beschleunigern hinbekommen. So gibt es dort Strahlung aus fast lichtschnellen Eisenionen, die nach aktuellen Erkenntnissen der Raummedizin zwar keine direkte Auswirkung hat, aber von den Wänden des Raumfahrzeugs genügend stark abgebremst werden, dass dabei Röntgenstrahlung entsteht.

[caption id="attachment_825" align="alignright" width="150"]{.size-thumbnail .wp-image-825 width=”150” height=”150”} Der Radiation Belt wird zurzeit von der NASA untersucht.[/caption]

Langfristige Messdaten liegen allerdings nur von Astronauten der Raumstationen Mir und ISS vor, die aber in einem so niedrigen Orbit unterwegs sind, dass sie noch vom Van-Allen-Gürtel geschützt werden. Hier fängt das Erdmagnetfeld radioaktive Teilchen von der Sonne ein. Das bedeutet, dass hier die Strahlung sehr hoch ist und typischerweise bis zu 200mSv/h beträgt, gemessen hinter etwa 3mm Aluminium, also etwa der Wandung des Raumschiffs. In Europa liegt die natürliche Strahlungsbelastung bei unter 200µSv/h, also etwa um den Faktor 1000 darunter.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, sich vor energiereicher Strahlung zu schützen. Ohne weitere technische Massnahmen kann man den Abstand zur Quelle vergrößern oder einfach die Belastungsdauer verringern. Letzteres haben die Astronauten beim Mondflug getan, indem sie die Strahlungszone mit sehr hoher Geschwindigkeit durchquerten. Diese Geschwindigkeit beträgt 40'000 km/h. Da die Strahlungszone ungefähr 10'000 km misst, sind die Piloten etwa für eine Viertelstunde in dem kritischen Bereich gewesen.

Die Astronauten haben also etwa 100mSv auf dem gesamten Flug (Hin- und Rückweg) gesammelt und liegen damit sogar im heute zulässigen Grenzwert.

[caption id="" align="aligncenter" width="220"]{width=”220” height=”224”}Strahlte nur vor Freude: Neil Armstrong (Quelle: NASA)[/caption]

Nachtrag: Um das ganze Ausmaß der Dummheit (jetzt hier doch mal der Link zum Artikel) zu demonstrieren wird noch ein typisches Beispiel gegeben:

Auf dem folgenden NASA-Bild sieht man eines der Mondautos auf dem Mond (Apollo 17). Nur wie es dahin gekommen ist, weiß man nicht. Denn sowohl vor als auch hinter dem Rad fehlt eine Reifenspur.

Tja, wie wird das da wohl hingekommen sein? Das Auto wurde mit einem Raumschiff zum Mond gebracht und dort zusammengebaut. Die sind offenbar nicht schon von der Erde mit dem Mondauto gestartet.