Wetterstation Dulliken
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Wetterstation fertig montiert am Dachfirst[/caption]
Für die Montage und Inbetriebnahme meiner Davis Vantage Pro 2
Wetterstation
waren drei Herausforderungen zu meistern: Die Montage am Haus, so dass
Wind- und Regenmesser möglichst wenig beeinflusst werden, das Auslesen
und Speichern der Messwerte und das Aufbereiten und Bereitstellen der
Werte im Internet.
Konstruktion
In einem ersten Versuch hatte ich den Messwertaufnehmer mit einer Balkenkonstruktion und einem Aluminiumrohr montiert. Das war nur knapp ausreichend stabil und optisch nicht sehr ansprechend. Mittlerweile habe ich die komplette Halterung für den Windmessaufnehmer durch eine Edelstahlkonstruktion ersetzt. Eingesetzt habe ich Vierkantrohr und Rundstäbe. Letztere habe ich mit der Lötlampe bis kirschrot erhitzt und abgekantet, so dass sie um die Stützen des Balkons passten. An den Enden habe ich Gewinde eingeschnitten und damit auf die Vierkantrohre geschraubt. Es empfiehlt sich übrigens, je eines der Löcher in den Rohren als Langloch auszuführen, um Toleranzen auszugleichen und Spannungen zu vermeiden.
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Edelstahlhalterung für den Messaufnehmer[/caption]
Messwerte auslesen
Die von Davis angebotene Software für die Darstellung der Messwerte ist nicht auf der Höhe der Zeit und die Benutzerschnittstelle ist in die Jahre gekommen. Allerdings gibt es den zum Auslesen der Messwerte benötigten Datenlogger nur im Bundle mit der Software. Es kursieren im Netz Bauanleitungen für ein entsprechendes Kabel, der Aufwand ist allerdings enorm. Ich habe den angebotenen Logger gekauft und die Software nicht verwendet. Für Windows gibt es eine schöne Freeware namens Cumulus, die den gleichen Zweck erfüllt.
Die Rohdaten kann man sicher auch gut mit dem hier schon mehrfach erwähnten Statistikprogramm R oder bequem mit SciDAVis bearbeiten. Diese Programme laufen auf allen gängigen Betriebssystemen und sind kostenlos zu bekommen.
Da ich keinen Computer ununterbrochen laufen lassen will, verwende ich einmal mehr ein Alix Board, an dessen RS-232-Schnittstelle das Kabel zur Davis Konsole angeschlossen wird. Das Board selber läuft mit kleinem Stromverbrauch unter Debian Linux auf einer Compact-Flash-Karte. Zusätzlich habe ich das Board noch mit einer WLAN-Karte ausgestattet, um mit der Aufstellung innerhalb des Hauses flexibel zu sein.
Der Wetterserver
Für eine Wetterstation ist es heutzutage entscheidend, dass die aktuellen Messwerte sofort im Internet verfügbar und im Verbund online abrufbar sind. Um das zu realisieren, sind die oben angegebenen Softwarepakete nicht geeignet. Ich habe mich daher für die Software “Vanprod” von Stan Sander entschieden, die die Kommunikation zwischen Davis Konsole und Wetterdatenbank übernimmt. Vanprod bietet allerdings keine direkte grafische Benutzerschnittstelle, sondern schreibt die Daten einschließlich der Extremwerte in zwei Datenbanken: Einmal kommt SQLite zum Einsatz, zusätzlich kann RRDTool verwendet werden. Letzteres ist geeignet, um einen Überblick über die langfristige Entwicklung der Daten zu bekommen.
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.wp-image-770 width=”300”
height=”255”} Die Konsole und der
Alix-Webserver.[/caption]
Wie bekommt man nun die Daten ins Internet? Dazu bieten sich verschiedene Möglichkeiten an: Entweder man schreibt eine eigene Webanwendung oder lädt die Daten zu eine vorhandenen Website hoch; standardmäßig ist für den Vanprod-Server Weather Underground vorgesehen. Das ist sicher keine schlechte Sache (und werde ich mir noch vornehmen), ich würde aber die Daten auch gerne als Rohdaten zur Verfügung stellen. Schließlich interessiert mich auch die Entwicklung des Klimas, daher sollte ich entsprechende Messreihen speichern.
Vorerst stellt mein kleiner (und feiner!) Alix-Server die Daten auf einer eigenen Website zur Verfügung. Das klappt recht gut und schnell, ist aber sicher noch ausbaufähig.
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Der Kühlturm des Kernkraftwerks Gösgen stellt den
Zustand der unteren Troposphäre sehr schön dar.[/caption]